Die Frequenz

  • Bastei-Lübbe
  • Erschienen: Januar 2009
  • 0
Die Frequenz
Die Frequenz
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Amandara M. Schulzke
53°1001

Phantastik-Couch Rezension vonDez 2009

Spannende Weltrettung à la Indiana Jones

November 2012: Eine unerklärliche Explosion ruft die gesamte Houstoner Polizei zur Großfahndung nach Wilson, den Zeitreisenden aus dem Jahr 2081. Währenddessen versuchen Familie und Psychiater die beängstigenden Visionen der Unternehmertochter Helena zu befrieden. Doch Wilson hat einen Auftrag. Trotz schwerster Verletzungen gelingt es ihm zu flüchten. Helena findet ihn und gemeinsam machen sie sich auf den Weg, die Welt zu retten. Parallel dazu gibt es die Vorbereitung der Zeitreise durch das Forschungsteam von Enterprise Corporation im Jahr 2081 und den genialen Leiter Barton. Die Qumran-Schriftrollen aus den Höhlen am Toten Meer verraten das Geheimnis der Zeitreise und enthüllen den Auftrag für den "Aufseher", den Barton in Wilson gefunden zu haben glaubt. Hier entsteht auch die Intrige, die Wilson an der Erfüllung seines Auftrags im Jahr 2012 hindern soll. Genau die wirft Wilson und Helena im Jahr 2012 Steine in den Weg und hetzt ihnen Kopfgeldjäger hinterher.

Indiana Jones aus der Zukunft

Der Rücktitel preist den Erstlingsroman von Ride, Geschäftsführer einer IT-Firma in Melbourne, als "geniale Mischung aus Dan Brown, Michael Crichton und Indiana Jones" an. Ja, das stimmt und das zeigt die Stärke und die Schwächen des Buches. Unser Held ist liebenswert, witzig und hochintelligent, wir folgen ihm gern auf seinen Wegen. Immer wieder rettet er sich durch überraschende Einfälle aus den gefährlichsten Situationen. Helena setzt alle Hebel in Bewegung, um aus ihrem Gefängnis von Beruhigungspillen und verständlicher Sorge ihres Vaters zu entfliehen, um Wilson beizustehen. Auch ihre Person ist glaubhaft und sympathisch.

Ride hatte die Idee, die Schumann-Resonanz und ihre Bedeutung für unseren Planeten, unser Wetter und unsere menschlichen Gehirne in diesem Roman zu verarbeiten. Das ist ihm grundsätzlich gelungen, doch erst nach dem Lesen des Wikipedia-Beitrags wird klar, welche Wichtigkeit sie wirklich für unsere Existenz hat. Das hätte im Buch noch eindeutiger herauskommen können. Zum Beispiel gewittert es nach der Öffnung der Portale heftig, verbunden mit monsunartigem Regenfall. Wikipedia erklärt es, Ride verzichtet darauf, schade. Auch den Einfluss der Höhe der Frequenz auf die menschlichen Gehirne hätte er, populärwissenschaftlich und doch dem gewählten Genre Roman gerecht, noch besser erklären können. So muten Ereignisse wie Fantasy an, sind jedoch wissenschaftliche Tatsachen.

Die Schwäche des Buches liegt tatsächlich in den vielen Anlehnungen an Indiana Jones und Dan Browns Auflösungen von Rätseln. Wie die Protagonisten in den Pyramiden herumspazieren und den richtigen Weg suchen und finden, langweilt alle, die die Filme gesehen haben respektive die Bücher Browns gelesen haben. Es ist kurzweilige Unterhaltung, doch nichts wirklich Neues.

Auf dem Buchtitel klebt ein blauer Aufkleber mit dem Spruch "2012 Das Ende aller Zeiten" - so ein Blödsinn. Auf dem Rücktitel erfahren wir, dass normale Menschen durch irgendetwas in kaltblütige Killer verwandelt werden. Ja, das hätte als Anspruch sehr gut in diesen Roman gepasst, um den Hauptkonflikt stringenter zu beschreiben, aber leider wartet die Leserschaft vergeblich auf solchen Inhalt.

Die Frequenz

Christopher Ride, Bastei-Lübbe

Die Frequenz

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