Blutschwur

  • Heyne
  • Erschienen: Januar 2013
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Blutschwur
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Carsten Kuhr
72°1001

Phantastik-Couch Rezension vonJan 2013

Rachels Sorgen nehmen kein Ende

Rachel Morgan hat nicht eben ein glückliches Händchen in Bezug auf ihre Beziehungsgefährten. Ivi, die Vampirin konnte sie als Liebhaberin nicht akzeptieren, immer wieder hat sie sich danach in den falschen Mann verliebt. Der Mann, den sie vielleicht lieben könnte treibt sie durch seine bloße Existenz in den Wahnsinn. Nicht nur, dass der Elf Trent ein aalglatter Politiker und skrupelloser Geschäftsmann ist, sein Vater hat Rachel, die Dämonin, zwar vor dem frühen Kindestod bewahrt, doch seitdem muss sie mit dem Geheimnis das keines mehr ist leben. Da kann sie das Angebot, zukünftig als Leibwächterin auf Trent aufzupassen unmöglich annehmen. So heißt es einmal mehr zurück auf Start, und schauen, wo sie das Geld für die Miete herbekommt.

Doch dann ändert sich alles – ein Unbekannter entführt Elfenkinder – auch die Tochter Tents deren Patentante Rachel ist, die Spur führt über Rachels Ex-Lover Nick ins Dämonenreich. Als Rachel und Trent dem Täter zu nahe kommen, offenbart sich dessen perfider Plan. Rachel wird als Schuldige dafür präsentiert, dass das Reich der Dämonen unterzugehen droht, nur wenn die Dämonen Rachel töten und damit ihren Fluch über Ku´Sox aufheben, bietet sich ihnen die Möglichkeit zum Überleben. So sind einmal mehr alle hinter unsere Hexe und Dämonin her und sie hat ihre liebe Not die Welt zu retten ...

Ein Hinweis vorab – wer die Reihe um Rachel Morgan bislang nicht kennt, der wird den Roman schlicht nicht verstehen können. Immer wieder nimmt die Autorin Bezug auf Geschehnisse, Gestalten und Orte aus den vorhergehenden Titeln, und baut ihren Plot um diese herum auf.

Das Dutzend ist mit vorliegendem Band fast voll, Zeit also um ein wenig Resümee zu ziehen. Die Reihe um die Hexe, die sich später als Dämonin entpuppte startete voller Tempo und Faszination. Ein tödlicher Virus, der von genveränderten Tomaten ausging, hat die Menschheit fast dahin gerafft.Nur mit Hilfe der aus dem Untergrund aufgetauchten übernatürlichen Wesen – Vampire, Werwölfe und Hexen – konnte der Untergang aufgehalten werden. Seitdem schützt die Inlander Security (IS), eine Unterabteilung der Polizei, Menschen wie Paranormale vor Verbrechen, die mittels Magie begangen werden.

Die Ausgangslage war klar, bot mit den drei Hauptdarstellern die allesamt die IS in Unfrieden verlassen haben, faszinierende Protagonisten, die die Animositäten zwischen den Rassen aber auch den Argwohn, der allen Paranormalen von den Menschen entgegenschlägt aus eigener Erfahrung schildern können. Die erste Romane boten dann packendes Lesefutter, ehe die Reihe dann in seichtere, gefühlsbetonte Soap-Gefilde abzurutschen drohte.
Seit den letzten Romanen aber hat Harrison sich auf alte Stärken besonnen, und erzählt wieder temporeich voller Action und packend geschilderten Kämpfen ihre straff aufgezogene Geschichte.

Auch wenn sie vorliegend ein wenig arg viel in die Buchseiten hineingepackt hat, geht es höchst dramatisch zu. Immer wieder greift die Autorin lose Handlungsstränge aus früheren Büchern auf, verknüpft diese mit der aktuellen Handlung und schließt einzelne Rätsel, Fragen und Entwicklungen ab. Dass es dabei dramatisch zugeht und wir zusammen mit unserer toughen Heldin von einer lebensbedrohlichen Situation in die nächste schlittern trägt zum Lesevergnügen bei.
Allerdings gilt es auch Abschied zu nehmen. Sympathieträger treten ab, des Ensemble wird verschlankt und auf die wichtigsten Personen konzentriert.

Insgesamt gesehen setzt sich der Trend fort, die Truppe der handlungsrelevanten Figuren zu verschlanken, die Dämonen, deren Historie und Lebensraum stärker in den Mittelpunkt zu stellen. Dabei treten insbesondere die früheren Kampfgefährten – Jinx und Ivi – zunehmend in den Hintergrund während der Dämon Al und Trent nebst Konsorten ins Zentrum rücken. Ein wirkliches Ende ist nicht in Sicht, allerdings lassen die neu eingeführten Konflikte auch noch einiges erwarten.

Carsten Kuhr im Oktober 2013

Blutschwur

Kim Harrison, Heyne

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