Im Schatten der Giganten

  • Piper
  • Erschienen: Januar 2013
  • 1
Im Schatten der Giganten
Im Schatten der Giganten
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Carsten Kuhr
66°1001

Phantastik-Couch Rezension vonMai 2013

Der Dieb kann das Klauen nicht lassen – und das hat Folgen ...

Was macht man als erfolgreicher Dieb zu Kriegszeiten? Na klar, richtig, man geht seiner Profession nach. Dumm, wenn einen dann ein paar zum Dienst an der Waffe gepresste Fischer schnappen und am nächsten Baum aufknüpfen. So hatte sich Easie Damasco sein Ende nicht vorgestellt. Just, als er am Stricke baumelt kommt ein Pfeil geflogen, und durchtrennt das Seil. Der Anführer der Rebellen selbst ist es, der ihm das Leben retten lässt. Sein Angebot – statt Strangulation zusammen mit einem der legendären Riesen die Flanke des Heeres in der bevorstehenden Schlacht schützen.

Gesagt, getan, in der Hektik des Scharmützels ergibt sich gar noch die Gelegenheit, das Zelt des Heerführers heimzusuchen und einen Beutel mit Geld, einem riesigen Rubin und einem angemalten Stein zu stehlen. Schon geht es, auf der Schulter des ebenfalls kurzerhand dem Heer entwendeten Riesen gen Heimat – oder dem, was Easie dafür hält. Warum aber jagt der Heerführer samt seines gesamten Heeres hinter ihm her, so viel war der Beutel dann doch nicht wert? Aufklärung könnte Salzleck, der Riese bringen, doch der lernt die Sprache der Menschen erst seit 2 Wochen. So flieht unser Dieb zusammen mit Salzleck und der Bürgermeisterin seiner Heimatstadt quer durchs Reich, immer hartnäckig verfolgt von solch unwirschen Jägern wie dem Unglück, Pech und dem Opfer seines Diebstahls ...

Interessante Ideen und gute Ansätze, die letztlich aber leider noch im Sand verlaufen

Wie preist der Verlag das Buch so treffend an: „...dem überzeugendsten Helden seit Jack Sparrow". Und wirklich kann man eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Piraten der Karibik erkennen. Ungepflegte Erscheinung, ein Mundwerk, so groß, wie ein ganzes Land und ein übersteigertes Selbstbewusstsein verbinden die beiden so ungleichen Helden.

Zu Beginn des Romans las sich das dann wirklich wie ein „hochkarätiges Fantasy-Debut", da bot sich der Plot spritzig dar, sorgten die munteren teilweise frechen Dialoge für Humor und Spannung. Auch wenn die Beschreibung der Welt rudimentär bliebt, die Gestalten weitgehend dem Üblichen entsprachen kam hier Lesefluss und Lesefreude auf.

Einzig, dass sich die Szenen dann doch zu wiederholen begannen, dass die Handlung zerfaserte und der rote Faden, der der Flucht eigentlich hätte zugrunde liegen sollen immer dünner und schwieriger zu entdecken wurde, trübte im zweiten teil des Bandes das Bild. Hier wurde deutlich, dass das Buch ein Erstlingswerk ist, dass der – englische – Verlag am Lektorat gespart hat.

Talent ist vorhanden, Ideen auch, jetzt gilt es diese nur noch über den gesamten Rahmen eines Buches gleichmässig zu verteilen, den Handlungsbogen straff zu halten, dann steht David Tallerman eine Karriere ins Haus. Vorliegender Band ist ein nettes, zu Beginn spritziges Debut, das ohne große Höhepunkte spannend unterhält, leider aber noch nicht mehr.

Im Schatten der Giganten

David Tallerman, Piper

Im Schatten der Giganten

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