Orks vs. Zwerge - Der Schatz der Ahnen

  • Heyne
  • Erschienen: Januar 2014
  • 2
Orks vs. Zwerge - Der Schatz der Ahnen
Orks vs. Zwerge - Der Schatz der Ahnen
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Carsten Kuhr
80°1001

Phantastik-Couch Rezension vonOkt 2014

Ungewöhnliche Verbündete gegen das Ende der Welt

Das Böse kommt aus dem Osten. Der Krieg um die Zwergenmetropole Derok ist vorbei – zumindest vorerst. Der Winter hat Einzug gehalten in und um Derok, die die Zwergenstadt angreifenden Orks haben sich in ihren Zelten eingebuddelt, warten darauf, erneut gegen die Wühler vorzugehen. Dass zu dem Hunger und der beißenden Kälte auch noch hinzukommt, dass die meisten ihrer zauberkräftigen weisen Frauen, der Drûaka vom Wahnsinn dahingerafft wurden, ja, dass eine heimtückische Seuche, der Schwarze Tod oder Blaufäule wie ihn die Orks nennen, ihre Reihen weiter lichtet ist eine Katastrophe. Während sie mit Hilfe willfähiger Menschen versuchen, die Anführer der Zwerge in der Feste zu meucheln, hungert der Rest ihrer Armee.

Ein Trupp um den Broca Kredar, na ja, zumindest das, was von diesem Fähnlein Abenteurer noch übrig ist, macht sich gen Osten auf, um die Quelle des dunklen Unheils, das über die Welt kommt aufzusuchen und auszuschalten. Dass sie dabei dem elenden Wind, der elenden Kälte und den elenden Bergen ausgesetzt sind, könnten sie noch ertragen, aber dass sie nicht alleine unterwegs sind, das schlägt dem Fass den Boden aus.

Gleichzeitig mit ihnen ist auch eine Expedition der Zwerge angeführt von Glond und dem Wolfmann unterwegs in Richtung Donnerberg. Auch sie sind, angeleitet durch einen in Bein geritzten Hinweis auf der Suche nach den in den Dabroghöhen verborgenen Bösen. Schon der Weg in die unwirtlichen Berge hält so manche Fährnisse für die so unterschiedlichen Expeditionen bereit. Beide geraten in Hinterhalte, werden gefangen genommen und müssen herbe Verluste verkraften. Doch es kommt noch schlimmer, weit schlimmer – erneut werden sie gezwungen, zur Bekämpfung des Bösen ihre Kräfte zu vereinen – auch wenn sie eigentlich nichts lieber machen würden, als dem Anderen zu zeigen, wie scharf die Klingen ihrer Äxte und Haumesser sind.- Doch merke – ist der Feind zu mächtig und böse, werden aus Feinden Verbündete ....

Dem totgesagten Völker-Roman wird neues Leben eingehaucht – und dies, auf beeindruckende Art und Weise

Völkerromane sind out, mega-out sogar, glaubt man den Gerüchten im Netz. Erstaunlich, dass ausgerechnet die Publikumsverlags-Lektoren davon noch nichts gehört haben. Lübbe, Piper und Heyne legen munter weitere Völkerromane vor, und anscheinend, glaubt man den Aussagen eines befreundete Buchhändlers, gehen diese Bücher nach wie vor ganz ordentlich über den Tisch.

Erstaunlich ist dabei, dass das Phänomen der Völkerromane vornehmlich im Deutschen Buchmarkt stattfand und nach wie vor stattfindet. Anscheinend sind insbesondere in teutonischen Sprachraum tolkienesque Fantasy-Epen der schlagkräftigen Art besonders beliebt und verkaufen sich, die vornehmlich von heimischen Autoren verfassten Bücher, gut. Neben Markus Heitz (Zwerge und Albae) und Bernhard Hennen (Elfen) haben sich die Gebrüder Tom und Stephan Orgel hier mit ihrer packenden Sage um die Orks und Zwerge eine treue Fangemeinde erschrieben. Dabei haben sie sich erfolgreich bemüht, ihre Darstellung der Völker ein wenig differenzierter, ein wenig anders als gewohnt anzulegen.

Die Orks rund um den Feigling Kredar, vielleicht sollte man ihn zutreffender als besonders intelligenten Vertreter seiner Art bezeichnen, kennen wir inzwischen, und auch ihre Gegenspieler, die Zwerge nebst dem Wolfmann sind uns bekannt.

So bauen die Autoren versiert auf ihrem bisherigen Figurengerüst eine neue Handlung auf, in der sie uns eine weitere, neue Geschichte erzählen. Und dies ist erwähnenswert, bemühen sich die Verfassen doch erfolgreich, nicht immer denselben Plot leicht abgewandelt vorzulegen, sondern ihren Fans eine wirklich frische, überraschende Handlung zu präsentieren. Und das Ergebnis der brüderlichen Zusammenarbeit liest sich nicht nur packend und spannend, verwöhnt mit tollen Kampfbeschreibungen sondern greift auch zwergische Emanzipationsbemühungen auf, überrascht mit Allianzen der besonderen Art und zeigt ganz deutlich, dass Zwerge und Orks weit weniger stereotyp zu agieren wissen, als wir dies von anderen Verfassern gewohnt sind. Wer also an entsprechendem Lesefutter Geschmack hat, der greife zu diesem Band – es lohnt sich!

Orks vs. Zwerge - Der Schatz der Ahnen

T.S. Orgel, Heyne

Orks vs. Zwerge - Der Schatz der Ahnen

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