Stadt der Vergessenen

  • Bastei-Lübbe
  • Erschienen: Januar 2015
  • 0
Stadt der Vergessenen
Stadt der Vergessenen
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Torsten Ideus
92°1001

Phantastik-Couch Rezension vonNov 2015

Die Stadt der gefallenen Engel - nichts für Zartbesaitete

Die kriminelle Welt der Engelsstadt hat viele Mitstreiter. Joe Sunday ist nur einer von vielen, doch er ist einer der Skrupellosesten und damit heißbegehrt, wenn es um richtig dreckige Jobs geht. Diesen Ruf hat er sich hart erarbeitet und prinzipiell kann ich nichts erschüttern. Doch als ein Kollege und Freund sich plötzlich in einer Kneipe die Kehle aufschlitzt, gerät dieser harte Kerl ins Straucheln.

Ein neuer Auftrag soll ihn ablenken, doch Sunday ahnt nicht im Geringsten, worauf er sich einlässt und mit der Suche nach dem blauen Talisman beginnt eine nervenaufreibende Odyssee durch das nächtliche Los Angeles. Der schlimmste Moment in Joes Leben hätte seine Ermordung sein müssen, doch als Untoter wieder aufzuerstehen erweist sich als viel schrecklicher, als er sich auch im entferntesten vorstellen konnte.

Dieses Buch ist nichts für Weicheier und Zartbesaitete. Hier werden ohne Bedenken Menschen abgeschlachtet, zerfetzt oder einfach nur gefressen. Für mich war es trotzdem eines der amüsantesten Bücher des Jahres. Dieser rotzig-skrupellose Schreibstil Blackmoores ist genau nach meinem Geschmack. Die Grundidee des Buches klingt im ersten Moment schon fast etwas einfallslos, doch er zeigt uns Seite für Seite, mit welchem Ideenreichtum er um sich schmeißen kann.

Ich hatte anfangs ein reinen Zombie-Krimi erwartet und war daher sehr positiv angetan, auch andere übernatürliche Wesen anzutreffen: so gibt es in der Stadt der Vergessenen auch eine Bruja (mexikanische Hexe), einen Inkubus (Dämon, der sich von sexueller Energie ernährt) und Vampire dürfen natürlich auch nicht fehlen. Richtig gut gefallen hat mir auch der Ansatz, das Konzept "Gut und Böse" einfach mal gar nicht zu bedienen. Alle sind böse; die einzige, die etwas aus dem Rahmen fällt, ist die Bruja und selbst der möchte ich nachts nicht im Dunkeln begegnen.

Sehr beeindruckend empfand ich auch die Tatsache, dass ich mich selbst beim Lesen ständig dabei ertappte, wie ich dachte: "Echt jetzt?" Mich kann normalerweise nicht viel schocken, aber ein durch die Luft fliegender Zombie-Zwerg, der an einer Stelle Joes Schulter zerfetzt, das fand ich schon herrlich politisch unkorrekt - ich musste die Szene feiern!
Das Buch eins zu eins als Film umgesetzt und das in 3D - dann wäre ich der erste, der ins Kino rennt. Von solchen Büchern hätte ich gerne mehr.

Stadt der Vergessenen

Stephen Blackmoore, Bastei-Lübbe

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