Die schwarze Frau

  • Goldmann
  • Erschienen: Februar 2019
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Die schwarze Frau
Die schwarze Frau
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André C. Schmechta
83°1001

Phantastik-Couch Rezension vonAug 2019

Klassisches Motiv der Geistererscheinung mit spannenden Krimi-Elementen kombiniert.

Fiona Sheridans Schwester wurde vor vielen Jahren ermordet. Ihre Leiche fand man auf dem Grundstück von Idlewild Hall, einem ehemaligen Mädchen-Internat, das heute leer steht. Die Vergangenheit lässt Fiona nicht ruhen, ein weiterer Mord kommt ans Tageslicht und ein Geist der schon den Schülerinnen von Idlewild Hall Angst und Schrecken eingejagt hat, soll auch sie bald heimsuchen...

Vermont im Jahr 1950

Idlewild Hall ist ein unliebsamer und trostloser Ort, an den Eltern ihre Töchter abschieben - aus unterschiedlichen Beweggründen. Vier der Schülerinnen sind Katie, Roberta, CeCe und Sonia. Allesamt unterschiedlich in ihrem Charakter, teilen sie sich ein Zimmer und ihr gemeinsames Schicksal im Internat. Noch aber ahnen sie nicht, dass eine von Ihnen schon bald den Tod finden wird.

Eines aber eint alle Schülerinnen in Idlewild Hall, die Angst vor Mary Hand. Einem Geist, der hier offenbar schon seit längerer Zeit umhergeht. Mary tritt unterschiedlich in Erscheinung und sie wird an verschiedenen Orten gesehen - in schwarz gekleidet, mit einem Schleier bedeckt. Die Schülerinnen hören ihre Stimme, spüren ihre Anwesenheit. Wer Mary Hand war, kann keiner genauso sagen, doch es ranken sich einige Gerüchte um sie.

Vermont im Jahr 2014

Als die Journalistin Fiona Sheridan erfährt, dass jemand das heruntergekommene Idlewild Hall gekauft hat, um es zu restaurieren - den Ort, der für immer mit dem Mord an ihre Schwester verbunden sein wird - beginnt sie mit ersten Nachforschungen. Doch erst als bei Renovierungsarbeiten eine Mädchenleiche entdeckt wird, gräbt sie tiefer in der Vergangenheit des Internates und fördert immer mehr dunkle Geheimnisse zutage. Und auch ihre persönliche Vergangenheit und der Tod ihrer Schwester werden in ein neues Licht gerückt.

Doch ihre Nachforschungen bringen Fiona in Gefahr. Denn nicht alle haben ein Interesse daran, dass die ungeschönte Wahrheit aufgedeckt wird. Auch Fiona begegnet schließlich eines Tages Mary Hand - genau an der Stelle wo ihre Schwester tot aufgefunden wurde...

Atmosphärischer Grusel und detektivischer Spürsinn im Kleinstadtmilieu

Die Geschehnisse in der Kleinstadt Barrons und im Internat umspannen mehre Jahrzehnte. Die Kapitel wechseln entsprechend zwischen den Zeiten und Schauplätzen.

Simone St. James gelingt es vor allem die Stimmung in Idlewild Hall mit den besonderen Begebenheiten und strengen Regeln einzufangen. Die mysteriösen Begegnungen mit dem Geist sind zwar eher dezent in die Handlung eingeflochten, dennoch bleibt beim Haupthandlungsstrang im Jahr 1950 stets eine unheimliche Atmosphäre erhalten.

Weniger unheimlich aber geht es dann zunächst im Jahre 2014 zu. Im Vordergrund stehen Nachforschungen und Recherchen von Fiona. Auch durch ihre Besuche bei ehemaligen Schülern und Lehrern erfahren wir immer mehr Details zu den Schicksalen der Mädchen in Idlewild Hall und ebenso heutiger Bewohner in Barrons.

Langsam entwickelt sich ein dichtes Beziehungsgeflecht der Figuren. Immer mehr Verstrickungen werden offenbar, in die auch Fionas  Freund Jamie gerät. Dieser ist Polizist in Barrons, sein Vater war hier ehemaliger Polizeichef. Und auch der neue Besitzer von Idlewild Hall hat eine besondere Verbindung in die Vergangenheit.

Simone St. James beweist jederzeit ein gutes Gespür für einen unterhaltsamen Spannungsbogen. Sie schweift nicht zu weit aus und bleibt dicht bei ihren Figuren. Zum Ende zieht das Tempo noch einmal an und verknüpft Vergangenheit und Gegenwart zu einem stimmigen Plot. Auch das traurige Geheimnis um Mary Hand wird gelüftet.

Fazit:

„Die schwarze Frau“ ist ein kurzweiliger Roman, der das klassische Motiv der Geistererscheinung mit spannenden Krimi-Elementen kombiniert. Vor allem die gut eingefangene Atmosphäre am Schauplatz Idlewild Hall mit interessant gezeichneten weiblichen Hauptfiguren lassen den Leser bis zum Schluss mitfiebern. Für meinen Geschmack hätte lediglich der Gruselfaktor noch ein wenig intensiver ausfallen dürfen.

Die schwarze Frau

Simone St. James, Goldmann

Die schwarze Frau

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