Something she lost

  • Cross Cult
  • Erschienen: September 2019
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Something she lost
Something she lost
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André C. Schmechta
55°1001

Phantastik-Couch Rezension vonOkt 2019

Fade Geister-Mystery-Kost, die vor allem eine durchgängig dichte Atmosphäre vermissen lässt

Als Michael und Jillian Dansky an Halloween von einem Maskenball nach Hause aufbrechen, ahnen sie noch nicht, dass sich ihr Leben schon in wenigen Momenten grundlegend ändern wird.

Auch wenn Michael leicht angetrunken ist, so hat es Jillian deutlich stärker erwischt - sie schläft im Wagen auf dem Rücksitz ein. Nach einiger Zeit taucht auf der Fahrbahn plötzlich ein kleines Mädchen auf. Michael kann einen Unfall so gerade noch abwenden. Das seltsam schweigsame Mädchen mit Namen Scooter möchte er zu dessen Elternhaus bringen. Der Weg dorthin gestaltet sich mühsam und das Mädchen verschwindet mit den Worten „Komm und finde mich“ im Haus. Als Michael ihr folgt, wird er Zeuge unheimlicher Vorkommnisse, die ihn schon bald die Flucht antreten lassen.

Von nun an werden diese Ereignisse den Alltag von Michael bestimmen. Das macht sich auch bei seiner Arbeit in einer Werbeagentur bemerkbar. Jillian ist voller Sorge um ihn. Doch auch sie wird nicht mehr lange verschont bleiben.

Zu viele Vorschusslorbeeren?

Wenn schon die Vorderseite des Buchcovers auffällig mit Zitaten von zwei Schwergewichten der phantastischen Literatur wirbt, dann steigt entweder die Erwartung oder lässt Skepsis walten. George R.R. Martin und Stephen King jedenfalls finden überaus positive Worte für den Roman von Christopher Golden.

Der amerikanische Autor u.a. von „Snowblind - Tödlicher Schnee“ entfaltet zunächst auch eine leichtgängige Geschichte mit griffigen Hauptfiguren. Dennoch muss ich mit allzu überschwänglichem Lob zurückhaltend sein. Denn häufig schweift mir Golden unnötig von der Handlung ab und füllt die Seiten mit Belanglosigkeiten, die auch sprachlich mitunter gestelzt wirken. Ob dies auch der Übersetzung geschuldet ist, vermag ich nicht zu urteilen, da ich das Original – das übrigens bereits aus dem Jahr 2008 stammt - nicht gelesen habe.  Michaels Gedanken sind mir zudem gelegentlich zu sprunghaft und wirken in manchen Situationen auch einfach unpassend.

Nachdem der Auftakt des Buches ordentlich Appetit auf eine mystische Geistergeschichte gemacht hat, müssen wir doch lange warten, bis sich wieder echte Grusel-Stimmung einstellt. Nur selten und zu kurz blitzen spannende Szenen auf, etwa wenn das Mädchen Scooter im Schlafzimmer von Michael und Jillian erscheint. Ansonsten irrt Michael doch ein wenig ziellos im Alltag umher, um den Ereignissen auf den Grund zu gehen.

Erst ab der Mitte des Buches schafft Golden mit einer knackigen Sequenz ein spannendes Highlight - wenngleich auch dieses hätte durchaus länger ausgestalten werden dürfen. Jedenfalls wird Michal Zeuge, als sich Geisterwesen an Jillian zu schaffen machen. Fortan erleben wir Jillian nicht mehr als liebenswerte, sympathische Frau. Und offensichtlich hat sie viele Erinnerungen verloren.

Damit steht die Suche nach dem Haus, in dem Michael Scooter zuletzt gesehen hat, im Vordergrund. Denn hier erhofft er sich die Lösung zu finden. Doch das gestaltet sich gar nicht so einfach. Irgendetwas möchte Michael  davon abhalten…

Fazit:

Unterm Strich bleibt „Something she lost“ solide, aber etwas fade Geister-Mystery-Kost, bei der ich vor allem eine durchgängig dichte Atmosphäre vermisse, die beim Lesen fesselt. Die wenigen spannenden Elemente gehen in zu vielen beiläufigen Handlungselementen und inneren Monologen der Hauptfigur unter, welche die Story unnötig in die Länge ziehen. Erst im letzten Viertel gewinnt die Geschichte deutlich an Intensität, ohne aber in einem originellen Plot aufzugehen.

Something she lost

Christopher Golden, Cross Cult

Something she lost

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