Patientin Zero

In einem kleinen Dorf in der Türkei gehen plötzlich Menschen blutrünstig aufeinander los, reißen sich auseinander und laben sich an den Überresten. Als die WHO-Ärztin Lori Dalton an den Ort des Geschehens kommt, liegt vor ihr ein ausgelöschtes Dorf und Dutzende von rasenden Toten, die sofort auf ihr Team losgehen. Was ist mit den armen Menschen nur geschehen? Und wie kann man die Seuche aufhalten?

„Es gibt Momente, in denen man innehält und nachdenkt, Momente, in denen man wegläuft, und Momente, in denen man einfach den Kopf senkt und angreift.“

1959 steigt eine junge Gruppe erfahrener Wanderer den Berg Cholat Sjachl hinauf. Das Wetter ist schlecht und erlaubt keine weite Sicht. Einer der Wanderer fällt schließlich in eine Felsspalte und stößt dabei auf eine gefrorene Frauenleiche. Geschockt, aber unverletzt kann er aus der Spalte befreit werden. Daraufhin beschließt die Gruppe, den Aufstieg abzubrechen. Währenddessen geht jedoch eine Veränderung mit dem Verunglückten durch: Erst baut er körperlich ab, schließlich ist er zu schwach, um weiterzulaufen, ehe er plötzlich aus den Augen blutet. Auf einmal scheint er alles Menschliche abgelegt zu haben und wird zur rasenden Bestie. Wie von Sinnen geht er auf seine Kolleginnen und Kollegen los – die Leichen werden einige Wochen später gefunden.

40 Jahre später fährt Cameron Becker einen russischen Geschäftsmann durch Bagdad. Becker arbeitet als Sicherheitsspezialist und ist dafür verantwortlich, dass seinen reichen Kunden nichts geschieht. Doch an diesem Tag geht einiges schief: Sie werden von einem großen Fahrzeug gerammt, worauf sich der Wagen überschlägt und Beckers Kunde aus diesem entführt wird. Becker sinnt auf Rache, als sein Team in einen Hinterhalt der Entführer gerät. Was wollen diese von dem Geschäftsmann? Und woher kennen die Beckers Namen?

Währenddessen arbeitet die WHO-Ärztin Lori Dalton in einem Flüchtlingslager in der Türkei, als sie von einem Seuchenausbruch in einem kleinen Dorf mitten in der Wüste erfährt. Dort angekommen bietet sich ihr ein verstörendes Bild: Das Dorf scheint wie ausgestorben. Als sie und ihr Team sich jedoch hineinwagen, lauern bereits hungrige Bestien, die nur darauf warten, dass sie einen falschen Schritt machen …

Horror und Action – eine gelungene Kombination

Will Jordan ist bekannt für seine Ryan-Drake-Reihe, die actiongeladene Spannung bietet. Mit Patientin Zero folgt ein Einzelband, der zu der Spannung noch eine gehörige Portion Horror liefert. Den Horror bekommt man über zombieähnliche, blutrünstige Kreaturen serviert, die der Autor brutal und verstörend walten lässt. Gekonnt sorgt er für gruselige Momente, die schnell in blutige Manöver ausarten und genau den richtigen Spannungskick liefern.

Schade ist jedoch, dass die Zombies nur in wenigen Szenen zur Geltung kommen (dafür aber richtig). Eher geht es darum, die durch Terroristen verbreitete Seuche aufzuhalten und ein Gegenmittel zu finden. Daher wird schon schnell klar, dass man auf große Ausbrüche wie in waschechten Zombieapokalypsen verzichten muss. Der Fokus liegt daher mehr auf Actionszenen, die aber nicht so ausgereift sind, wie man es sonst vom Autor kennt.

Wenig überraschend ist dann auch, wer am Ende der Kopf des teuflischen Plans ist, die Menschheit durch die Seuche zu dezimieren; offensichtlicher hätte man das nicht inszenieren können. Zumindest wird man insgesamt gut unterhalten und durch abwechselnde action- und horrorreiche Szenen in der Geschichte gehalten.

Fazit:

Für alle Zombiefans dürfte das Buch zu wenige Zombies enthalten. Für Actionbegeisterte bietet die Geschichte jedoch, was man von Will Jordan erwartet.