Wolfsherbst

  • Kbv
  • Erschienen: Januar 2004
  • 2
Wolfsherbst
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Carsten Kuhr
70°1001

Phantastik-Couch Rezension vonOkt 2006

Akte X in der Eifel

Eine Reihe von rätselhaften Morden erschüttert ein kleines Örtchen in der Eifel. Bezüglich des Motivs oder eines die Opfer verbindenden Elements tappt die Kriminalpolizei zunächst im Dunklen. Ist ein wahnsinniger Serienkiller in der sonst so malerischen Eifel unterwegs? Fast könnte man es angesichts der brutalen und grausamen Leichenfunde glauben.

Wolf Krüger, der ermittelnde Kripo-Beamte geht den Spuren akribisch nach. Dabei offenbart sich nur zu bald, dass er selbst von den Vorgängen persönlich betroffen ist.

Der Presserummel führt dazu, dass eine Sonderkommission gebildet wird, das BKA schaltet sich ein. Endlich scheinen die Ermittler die Befugnisse und Mittel in die Hand zu bekommen, die sie für eine wirksame Verfolgung des Täters benötigen. In dem kauzigen, ein wenig seltsamen Rudloff hat das Team seinen engagierten Leiter, und den haben sie bitter nötig, denn ein uraltes Böses streckt seine Fänge in die Eifel aus ....

Realistische Krimihandlung mit phantastischen Elementen

kbv, diese drei Buchstaben stehen für einen kleinen, sehr engagierten Verlag aus der Eifel. Der Sitz ist Programm, und so erscheinen in dem Verlag Krimis, die alle in der malerischen Eifel angesiedelt sind. Schon seit ein paar Jahren wird als zweites Standbein eine kleine, aber durchaus beeindruckende Phantastik-Schiene gefahren. Autoren wie Michael Siefener, Uwe Voehl und auch Georg Miesen bieten entsprechende Romane um und aus der Eifel.

Georg Miesen legt bis dato drei phantastischen Krimis vor, die durch gemeinsame Gestalten lose miteinander verbunden sind. Im Herbst 2009 erscheint ein weiterer Band mit Erlebnissen der BKA-Abteilung für okkulte Verbrechen.

BKA, das steht für das Bundeskriminalamt - also ein Krimi - wie geht dies mit einem phantastischen Background einher?

Der Autor legt eine gekonnte Mischung der beiden Genres vor. Vordergründig geht es zunächst um eine Reihe von Morden. Die Suche nach dem Serienkiller bringt die örtliche Polizei auf Trab. Mit Gespür für persönliche Geltungssucht, einem offenen Auge für die tagtäglichen Rivalitäten im Kollegenkreis, den Stress, aber auch die Routine, ja Eintönigkeit des Schichtdienstes vermittelt uns der Autor ein überzeugendes Bild der Ermittler. Wie überall gibt es die Egoisten, die sich mit fremden Federn schmücken wollen, die unauffälligen Arbeiter im Hintergrund, ohne die alles zusammenbrechen würde und die angespannte familiäre Situation der Polizisten. Das wirkt auch in Details überzeugend, und verleiht dem Roman ein Hochmaß an Authentizität.

Überhaupt sind es die Menschen, die den Roman prägen. Mit einigen wenigen Sätzen gelingt es dem Autor, seine Gestalten zu zeichnen, ihnen markante, prägende Eigenschaften zu verpassen und sie so zum Leben zu erwecken. Der Leser kann sehr gut nachvollziehen, was in den Figuren vorgeht, wie sie denken, was ihr Handeln bestimmt. Mit diesem Pfund wuchert der Autor, die phantastischen Sequenzen werden bewusst sparsam aber wirksam präsentiert, so dass der Inhalt seinen Leser packt und bis zur Auflösung nicht mehr loslässt.

Wolfsherbst

Georg Miesen, Kbv

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