Der vierte Reiter

  • Bertelsmann
  • Erschienen: Januar 2007
  • 0
Der vierte Reiter
Der vierte Reiter
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Jörg Kijanski
65°1001

Phantastik-Couch Rezension vonSep 2007

Die Reiter der Apokalypse bedrohen die Menschheit

Der Vater der 15-jährigen Laurie, James McAllister, ist ein Experte auf dem Gebiet der Virologie, jedoch nach seiner letzten Forschungsarbeit über das Problem des Neuseeländischen Plattwurms seit einiger Zeit nur noch mit einer reinen Vortragstätigkeit beschäftigt. Kein Wunder also, dass er sich langweilt, zumal Lauries Mutter für längere Zeit mit der englischen Kricketnationalmannschaft im Ausland unterwegs ist.

Da kommt ein neues Jobangebot des geheimnisvollen Mr. Davenport genau richtig. Die roten Eichhörnchen sind in England vom Aussterben bedroht, da sich die Grauhörnchen immer weiter ausbreiten. Lauries Vater soll zur Rettung der Eichhörnchen nun ein Virus entwickeln, gegen das die Eichhörnchen immun sind, die Grauhörnchen aber tötet. Nachdem die ersten Versuchstiere in einem neu eingerichteten Labor in der Nähe von Worcester angekommen sind, stellt sich heraus, dass die kleinen Tiere allesamt recht aggressiv sind und daher bittet Lauries Vater seine Tochter um Hilfe. Sie soll sich mit den Tieren beschäftigen, um diese zu zähmen.

Alles geht seinen normalen Gang bis eines Tages Laurie vom Labor nach Hause gehen will und mit ihrem Vater plötzlich - ähnlich einem Hologramm - einen Mann mit weißen Gewändern auf einem weißen Pferd sitzen sieht. Genau so plötzlich sind Reiter und Pferd wieder verschwunden, doch offensichtlich haben sie Lauries Vater in ihren Bann geschlagen. Dieser wirkt auf einmal distanzierter und stürzt sich immer mehr in seine Arbeit. Nach einigen Wochen hat Laurie die Erscheinung fast vergessen als der Reiter plötzlich wieder auftaucht, diesmal allerdings mit einem zweiten Reiter an seiner Seite, welcher ein blutiges Schwert mit sich führt. Da ihr Vater das Ganze als Einbildung abtut, versucht Laurie gemeinsam mit ihrem Bruder Alex und dessen Freund Javed hinter das Geheimnis der unheimlichen Reiter zu kommen. Zu ihrem Entsetzen stellen sie fest, dass die gesamte Menschheit bedroht ist...

Musste man die Auflösung auf dem Buchrücken verraten?

Was mag sich der cbt-Verlag bei diesem Buchrücken nur gedacht haben? Sicher, man muss eine ansprechende Inhaltsangabe bieten, aber muss man gleich die Auflösung verraten? So wirkt das ohnehin überraschend spannungsarme Buch der preisgekrönten Jugendbuchautorin Kate Thompson noch ";langweiliger";, da man ja von Anfang an weis, was es mit den ";Reitern"; auf sich hat.

Die Leser/innen sollten sich auch für Kricket interessieren.

Ähnlich wie bei ";Zwischen den Zeiten";  gibt es auch in ";Der vierte Reiter"; wieder ein Thema, welches besonders herausgestellt wird und den Schwerpunkt im Leben der Familie McAllister bildet. Wurde bei ";Zwischen den Zeiten"; noch auf Teufel komm raus musiziert, so steht hier das englische Nationalspiel Kricket im Vordergrund und dies seitenlang. Da das Kricketspiel in Deutschland eher wenig verbreitet ist, dürfte dies etliche Leser/innen abschrecken, denn wer sich für die entsprechenden Textpassagen nicht interessiert hat sehr (!) oft Gelegenheit einfach weiterzublättern, ohne von dem eigentlichen Plot um die geheimnisvollen Reiter etwas zu verpassen.

Die besagten Reiter kommen, der Titel lässt es erahnen, insgesamt vier Mal in dem Buch vor, welches interessanterweise gleich mit dem Ende der Geschichte beginnt. Das Labor ist abgebrannt, Lauries Vater liegt verletzt in einem Garten und Laurie, Alex und Javed werden von der Polizei verdächtigt, den Brand selber gelegt zu haben. Danach wird in einer Rückblende die Geschichte nacherzählt, wobei neben dem bereits erwähnten Kricket auch noch umfangreich Platz für Aikido und ein bisschen Weltpolitik bleibt. Amerika und der internationale Terrorismus dürfen nicht fehlen. Die vermeintlich Bösen sind die Amerikaner mit einer verfehlten Nahost-Politik, wobei der Schurkenstaat diesmal Schasakstan ist.

Kate Thompson schreibt wie gehabt in kurzen Kapiteln und verfügt über einen sehr angenehmen Schreibstil, so dass sich Jugendliche (Erwachsene hier nicht unbedingt) trotz der genannten Schwachpunkte womöglich an ";Der vierte Reiter"; erfreuen werden. An das grandiose ";Zwischen den Zeiten"; reicht das Buch allerdings bei Weitem nicht heran.

Der vierte Reiter

Kate Thompson, Bertelsmann

Der vierte Reiter

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