Schwert des Damokles

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  • Erschienen: Januar 2009
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Schwert des Damokles
Schwert des Damokles
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Holger Schmidt
82°1001

Phantastik-Couch Rezension vonOkt 2009

Der bisher beste ´Titan´-Roman

Die Titan untersucht gerade merkwürdige Cluster dunkler Materie, als ein Notruf das Schiff erreicht. Die U.S.S. Charon erbittet Hilfe bei einem Notfall, der sich nicht weit von der Position ihres Schwesternschiffes ereignet hat. Da die Botschaft jedoch nur fragmentarisch ankommt, eilt die Titan nichtsahnend in einem unerforschten Raumgebiet zu Hilfe. Prompt kommt es auch auf der Titan zu einem Zwischenfall. Die speziellen Raumbedingungen dieses Gebietes scheinen den überlichtschnellen Warpantrieb funktionsunfähig zu machen. Das Schiff sitzt manövrierunfähig fest.

Um sich aus dieser misslichen Lage zu befreien, wird ein Shuttle gestartet. Tatsächlich kann das kleine Schiff die Barriere überwinden und bis zur Absturzstelle der Charon auf dem Planeten Orisha vordringen. Die physikalischen Bedingungen auf dem fremden Planeten erscheinen für die Shuttlecrew nicht auf herkömmliche, wissenschaftliche Weise erklärbar. Zudem sind die insektoiden Bewohner Orishas Fremden nicht gerade freundlich gesinnt. In der Glaubenswelt und dem schon lange andauernden Kampf mit einem gottgleichen Gegner sind die Föderationsangehörigen nur Störenfriede. Während die Shuttlecrew auf Orisha ums nackte Überleben kämpft, wird auch die Titan von einem übermächtigen Gegner attackiert.

Klischee Ade

Auf den ersten Blick scheint sich die Story aus einigen gängigen Star-Trek-Klischees zusammenzusetzen. Hat man sich jedoch in Band 4 der Titan Reihe eingelesen, ist man froh darüber, dass das Schiff wieder einmal einem Notruf nachgeht. Denn Thornes Roman entpuppt sich neben anderen Elementen als eine gelungene Mischung aus Rettungsoperation, der Erforschung einer fremden Welt und seiner Bewohner und einigen unaufdringlichen Zeitreiselementen. Erfrischend ist zudem, dass es keinen personifizierten bösen Gegenspieler gibt. Die Besatzung der Titan kämpft vorrangig gegen die vertrackte Situation an sich und die ungewöhnlichen physikalischen Bedingungen.

Ein Hauptthema ist sicher der Konflikt zwischen Religion und nüchterner Wissenschaft. Dabei steht natürlich der Bajoraner an Bord der Titan im Mittelpunkt: Jaza Najem. Doch es ist nicht nur die Thematik, die dem Buch guttut. Vielmehr ist es die Art und Weise, wie sie sich auch auf den Rest der Geschichte auswirkt: Hier wird nicht mit absoluten Wahrheiten gehandelt, sondern vieles bleibt ungeklärt oder -kommentiert. Der Leser kann sich also eine eigene Meinung bilden. Auch die moralischen Dilemmas der Crew werden nicht bis ins letzte durchexerziert. Die Thematik und deren Verarbeitung geben dem Roman ab und zu einen Hauch Epik und Zeitlosigkeit, was man von den Fließbandromanen großer Serien so nicht kennt.

Ein Serienroman voller positiver Überraschungen

Und es wurden noch nicht alle positiven Aspekte genannt: Thornes Sprache wirkt sehr eloquent, ist niemals eckig oder gekünstelt. Ein latent schwelender Konflikt zwischen dem Captain der Titan und seiner Ehefrau ist unaufdringlich, aber interesseweckend eingebaut. Ebenso, wie sich das restliche Crew-Geplänkel ausnahmsweise einmal bestens in die Story einfügt. Da nur sehr selten aus der Sicht der Aliens erzählt wird, haftet diesen stets noch ein Hauch Mystik an.

Insgesamt also ein toller SF-Roman. Da ist es schon fast schade, dass Fans sich nun bis zum nächsten Band der Titan-Reihe etwas gedulden müssen. Als nächstes wird die Titan erst wieder in der Destiny-Trilogie von David Mack auftauchen, mit der man den Leser Sommer 2010 beglücken will. Mit Veröffentlichungen wie "Das Schwert des Damokles" hat das Star-Trek-Franchise auch im 21. Jahrhundert noch eine Zukunft, denn jetzt weiß man wieder: Es gibt sie noch, die Orte, an denen nie zuvor ein Mensch gewesen ist.

Schwert des Damokles

Geoffrey Thorne, -

Schwert des Damokles

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