Pendragon. Der Anfang

  • Blanvalet
  • Erschienen: Januar 2009
  • 2
Pendragon. Der Anfang
Pendragon. Der Anfang
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Carsten Kuhr
60°1001

Phantastik-Couch Rezension vonNov 2009

Bobby Pendragon rettet die Welt

Bobby Pendragon lebt auf der Sonnenseite des Lebens. Er ist ein normaler, vierzehnjähriger Junge in Stony Brook, Connecticut nahe New York. In der Basketballmannschaft seiner Schule ist er der Starverteidiger, und just am Tag des alles entscheidenden Spiels taucht die anbetungswürdige Highschoolqueen Courtney bei ihm auf und küsst ihn.

Die Zukunft scheint also rosarot gezeichnet, doch dann besucht ihn sein Lieblingsonkel, und das Unheil nimmt seinen Lauf. Eigentlich war sein Onkel ja immer der obercoole Typ. Alle paar Monate besuchte er seinen Neffen, brachte tolle Geschenke mit und unternahm ungewöhnliche Ausflüge mit ihm. Jetzt aber will er, dass Bobby ihn begleitet und das so wichtige Endspiel sausen lässt.

Bobby soll die Welt retten! Nicht unsere Erde, und auch nicht nach dem Spiel oder wenn er denn einmal Erwachsen ist, sondern jetzt sofort. Es geht in die tiefste Bronx. In einer aufgegebenen U-Bahnstation soll sich ein Wurmloch befinden, das unsere beiden Helden durch Zeit und Raum zu einem anderen Planeten befördert. Verfolgt von wolfsähnlichen Geschöpfen wird sein Onkel dort von fremden Rittern gefangengenommen, Bobby gelingt die Flucht. In einem Dorf der als Mienenarbeiter von den Rittern ausgebeuteten Milago trifft er weitere Reisende. Zusammen mit diesen macht er sich auf, seinen Onkel zu befreien, und das drohende Unheil, den alles vernichtenden Krieg zu verhindern. Doch das ist leichter gesagt als getan.

Im zweiten, in der vorliegenden Neuausgabe aufgenommenen Roman - insgesamt sind in den USA zehn Bände um die Erlebnisse des Teenagers Bobby Pendragon erschienen - muss Bobby erneut in den Kampf gegen den fiesen Bösewicht Saint Dane gehen. Durch die Flumes, galaktische Wurmlöcher verschlägt es Bobby in diesem Teil auf die Wasserwelt Cloral. Die Menschen dort leben seit Jahrhunderten in ihren schwimmenden Städten in Frieden miteinander. Doch dann sind plötzlich die angebauten Lebensmittel vergiftet, Anarchie und Bürgerkrieg drohen. Rettung verspricht einzig die sagenhafte Stadt Faar, der Ursprung der Menschen von Coral, die vor Urzeiten im Meer versank. Existiert der Mythos überhaupt, und werden die Bewohner ihren Brüdern helfen? Das sind zunächst die Fragen. Doch dann schlägt Saint Dane wieder zu - die von ihm geleiteten Piraten bombardieren die schützende Kuppel, die Faar vor den Wassermassen am Grunde des Ozeans schützt. Es ist schon erstaunlich, wie es dem Autor bzw. der Übersetzerin gelingt uns mit dem Text zu fesseln

Vermischung von SF-Elementen mit archaischen Fantasy-Welten

D. J. MacHale ist ein Autor, über den wir wenig wissen. Er arbeitete als Drehbuchautor für Fernsehserien und hat durch diese Erfahrungen ein Gespür dafür, was die Leser von einem phantastischen Plot erwarten. Insgesamt, so zumindest konnte ich es auf der Seite seines US-Verlages nachlesen, soll die Reihe um die phantastischen Abenteuer unseres wackeren Helden zehn Bände umfassen, von denen auf Deutsch bislang vier Romane erschienen sind.

Braucht der Markt nun wirklich noch ein weitere, immerhin gleich auf zwei Handvoll Bücher ausgelegte Serie? Nun, die Reihe um Bobby Pendragon bietet nichts wirklich umwerfend Neues. Ein Junge, der vom Schicksal mit besonderen Begabungen ausgestattet wurde und dem drohenden Untergang der Welten, ja des Universums entgegentreten soll, das ist fast schon Standard zu nennen. Natürlich ist der pubertierende Held gutaussehend, und ein As im Sport. Dass er das anbetungswürdigste Mädchen seiner Schule für sich gewinnt, ist nur folgerichtig - aber Bobby ist anders, als man das von solchen Jugendlichen sonst gewohnt ist. Er ist nicht der oberflächliche Schwätzer, er pflegt eine wirkliche Freundschaft mit einem vom Schicksal nicht so günstig bedachten Kameraden. Bei allem "in den Tag leben" ist er nie gedankenlos, stellt er sich, wenn auch widerstrebend der Verantwortung, die ihm aufgelegt wird. Auch die Vermischung zwischen Science-Fiction-Elementen, wie etwa den Reisen mittels Wurmlöcher und der Ansiedlung der Handlung in einer archaischen Fantasy-Welt oder der Meereswelt hat seinen Reiz.

Was zumindest den Titel aus der Masse der Publikationen heraushebt, das ist eine gewisse Leichtigkeit, mit der die Handlung erzählt wird. Da ich das Original nicht gelesen habe, kann ich nicht beurteilen wie viel hiervon auf das Konto der ausgezeichneten Übersetzung geht und in welchem Ausmaß das Original die Flüssigkeit, mit der die Handlung von unseren Augen abläuft, hergegeben hat. Tatsache ist, dass das Buch wie nur wenige Titel seiner Art ein Selbstläufer ist. Auch wenn die Handlung schematisch und altbekannt daherkommt, der Kampf der wenigen Guten gegen die Bösen ist nicht eben innovativ, bietet die Idee, seinen Helden in jeden Plot jeweils auf einen anderen Planeten zu versetzen, Optionen, die der Autor geschickt nutzt. Jeder Leser, egal ob jung oder alt, vermag sich in den Gestalten wiederzufinden, wird von den Geschehnissen in ihren Bann gezogen. Es bleibt abzuwarten, ob es dem Autor in den nächsten Bänden gelingen wird, diese Faszination beizubehalten.

Pendragon. Der Anfang

D. J. MacHale, Blanvalet

Pendragon. Der Anfang

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