Teufelskuss

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  • Erschienen: Januar 2010
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Teufelskuss
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Verena Wolf
76°1001

Phantastik-Couch Rezension vonFeb 2010

Ein toughes Mädchen geht seinen Weg

Billi SanGreals Leben ist wirklich kein Waldorfkindergarten. Das Verhältnis zu ihrem Vater, dem Großmeister des Ordens, ist - sagen wir mal - gespannt bis recht getrübt. Er ist eine harte Nuss, man munkelt, der Teufel selbst fürchte ihn. Auf jeden Fall ist er unbarmherzig und kompromisslos, sich selbst und anderen gegenüber, und seine eigene Tochter ist für ihn keine Ausnahme. Blaue Flecke und Blutergüsse zieren den Körper der Fünfzehnjährigen, zeugen von Waffenübungen und ihrer knallharten Ausbildung zur Tempelritterin. Davon darf natürlich niemand etwas wissen. Dementsprechend ist sie in der Schule die totale Außenseiterin, ohne Freunde. Ihre Mutter ist vor einigen Jahren gestorben. Sie fehlt Billi. Dass gemutmaßt wird, ihr Vater habe seine Frau bestimmt umgebracht, hilft ihrem Status auch nicht gerade.

Düstere Urban Fantasy statt zu reiner Romantik

Billi will der ganzen Tempelritter-Sache am liebsten den Rücken kehren, innerlich rebelliert sie schon lange. Kay, ein Jugendfreund, der als Seher für die Tempelritter ausgebildet wird, kommt nach einem langen Auslandsaufenthalt "für die Sache" zurück. Billi kann ihm nicht verzeihen, dass er so lange weg war. Und dann tritt der schöne, kluge Michael in ihr Leben, scheinbar genau zur rechten Zeit.

Auf dem Klappentext von "Teufelskuss" steht: "Ein Debütroman, der alle Stephenie-Meyer-Fans begeistern wird" als Zitat von "The Bookseller." Aber - ein Glück - der Vergleich mit Meyer hinkt. Wer einen neuen Aufguss sucht von "sanftes Mädchen liebt gefährlichen Jungen", der eigentlich ein Vampir alias Werwolf alias - zunehmende Tendenz - Engel ist, wird etwas anderes finden. Die sich anbahnende Romanze mit Michael ist für schiere Romantik zu kurz. Zu schnell wird klar, er ist der Feind, der gefallene Erzengel, der die zehnte Plage erneut über die Menschheit bringen will. Die Tempelritter müssen sich ihm entgegen stellen, damit er nicht wieder alle Erstgeborenen tötet aus seiner schrägen Verpflichtung Gott gegenüber. Und Billi tut ihre Pflicht.

Action und coole Charaktere

Billi ist eine recht ernste Figur, die ihre eigenen Bedürfnisse hinter ihre Aufgabe zurückstellen muss. Sie ist damit eine klassische Heldin wider Willen. Sie sucht Anerkennung und erkämpft sich - wörtlich - ihren Platz in einer harten Welt, statt verträumt von der ersten Liebe zu träumen. Dafür hat sie gar keine Zeit. Figur und Geschichte sind dem in London lebenden Autor Chadda extrem gut gelungen. Auch die harten Kerle der Tempelritter und Kay, dessen Schicksal auch kein Zuckerschlecken ist, sind neu und gut geschrieben. Der Stil des Buches ist direkt, knapp und überhaupt nicht gefühlsduselig. Dementsprechend für Fans von Urban Fantasy mit gewissen Romantik-Ermüdungserscheinungen genau das Richtige.

Teufelskuss

Sarwat Chadda, -

Teufelskuss

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