Betrogen

  • Fischer
  • Erschienen: Januar 2010
  • 3
Betrogen
Betrogen
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Verena Wolf
57°1001

Phantastik-Couch Rezension vonApr 2010

Dahinplätscherndes Vampyr-Teenie-Abenteuer

Zoey ist jetzt im zweiten Band der House-of-Night-Serie eine Weile im Vampyrinternat für Gezeichnete. Sie hat ihre Clique, fühlt sich wohl und hat der biestigen Aphrodite die Rolle der Anführerin der Schulvereinigung "Töchter der Dunkelheit" abgeluchst. Aber es trifft sie schwer, dass zwei Jungs, die sie von früher kennt, scheinbar von Vampyren ermordet aufgefunden werden und dann gerät ausgerechnet Heath, ihr Exfreund in Gefahr. Und dann muss sie erkennen, dass ihre Mentorin Neferet nicht so perfekt ist wie sie scheint. Wird ihr das jemand glauben?

In Teil eins der Serie war die Story noch neu und recht spannend. Aber der Reiz des Neuen verwässert in "Betrogen". Es ist immer noch witzig, der Clique beim schnoddrigen Quatschen zuzuhören und ihre kleinen Liebeleien mitzubekommen, aber es wirkt zunehmend sehr amerikanisch und austauschbar. Gerade die ständigen Überlegungen, was Zoey wohl beim Einführungsritual der etwas für Europäer albern anmutende Verbindung "Töchter der Dunkelheit" sagen, tun und bewirken könnte, sind eher - ja - langweilig. Auch die totale Hingebung der Clique, die in sooooo treue Anbetung Zoeys umschlägt, wirkt ermüdend. Dass Zoey plötzlich Heath wieder cool findet, nur weil er das Kiffen und Alkohol einschränkt und zwischen ihm und ihrem Fast-Exfreund und Fast-Freund Eric hin und hergerissen ist, kein Problem. Dass sie aber auch noch Loren anhimmelt, den schicken Poesie-Lehrer, wirkt sehr teenie-mäßig zum Augenverdrehen. Dass dann in ihrer eigenen Clique der Tod zuschlägt wirkt wie auf Biegen und Brechen konstruierter Tiefgang.

Teenagerverwirrnis zwischen Blutdurst, hübschen Jungs und Entführungen

Gut ist, dass Aphrodite, Zoeys Schulfeindin Numero Eins aus dem ersten Teil, auf einmal gar nicht mehr so eindeutig zickig-doof ist, sondern mit ihren Visionen und auch sonst zwar garstig subtil, aber Zoey doch unter die Arme greift. Auch, dass Neferet ihre dunkle Seite hat und Zoey mit Schrecken erkennen muss, dass außer ihr - und vielleicht Aphrodite - keiner ahnt, was für ein zweigesichtiges Biest hinter ihrer aalglatten Fassade lauert, ist nicht verkehrt. Die leicht erotischen Bluttrink-Episoden geben der ganzen Geschichte ein wenig Sexy-Schick und die Story der Menschenjungen-Morde ist als Rahmenhandung recht spannend. Zoey muss allein den finsteren zombiehaften Wesen aus Teil Eins gegenübertreten, um Heath zu retten. Schade nur, dass die wahre Auflösung der Story - wer, was, warum - genau verkaufsträchtig auf Teil Drei vertagt wird. Insgesamt ganz nett für zwischendurch, aber nichts, was man lang im Gedächtnis behält. Vielleicht zieht Teil Drei wieder mehr an.

Betrogen

P. C. Cast, Fischer

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