Quofum

  • Bastei-Lübbe
  • Erschienen: Januar 2011
  • 3
Quofum
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Carsten Kuhr
59°1001

Phantastik-Couch Rezension vonNov 2010

Der Traum jedes intergalaktischen Forschers entpuppt sich als eine Welt ohne Wiederkehr

Kann es das geben, ein Planet in einer der unbedeutenden Regionen des Commonwealth gelegen, der einmal da ist, und dann plötzlich am angegebenen Ort von keiner Aufklärungsdrohne aufgefunden werden kann?

Grund genug für den Wissenschaftsrat, eine, wenn auch kleine Expedition zum Ort der Mysterien, passenderweise "Quofum" genannt, zu entsenden. Sechs Wissenschaftler, fünf davon menschlich, und ein Thranx machen sich auf, dem Rätsel auf die Spur zu kommen.

Kaum auf dem Planeten angekommen, stoßen sie auf eine schier unglaubliche Anzahl von intelligenten, miteinander nicht artverwandten Rassen. Wie kann es zu einer solchen Summierung intelligenter Rassen kommen?

Die Suche nach der Auflösung des Rätsels wird jäh unterbrochen, als der Expeditionsleiter ermordet wird. Der Attentäter flüchtet, nachdem er einen weiteren Forscher erschossen hat, die überlebenden drei machen sich an die Sisyphusarbeit, die Arten zu katalogisieren und zu erforschen. Als sie Jahre später einen Eingang ins Innere des Planeten entdecken, ahnen sie nicht, dass sie nicht nur dem Rätsel des Planeten, sondern der Bedrohung des Universums und dessen verheißene Rettung auf die Spur kommen ...

Zu Beginn Exotik pur, dann gehen die Pferde mit Foster durch

Die Bücher aus der Feder des sympathischen Weltreisenden Alan Dean Foster lassen sich grob in zwei Kategorien einordnen. Da sind zunächst einmal die Filmadaptionen, die dem Autor zwar gutes Geld brachten, die aber kaum lesenswerte Kost boten. Und dann sind da, sieht man einmal von seinem Ausflug in die humoreske Fantasy mit den "Bannsängern" ab, die Homanx-Romane. Letztere schildern uns ein Commonwealth aus Menschen und insektoiden Thranx, die sich den aggressiven Aan gegenüber sehen. Im Hintergrund der Romane lauert eine noch diffuse, nicht nur die heimische Galaxie, sondern gleich das Universum als solches bedrohende dunkle Gefahr, die sich immer mehr nähert. Ausgehend von den Erlebnissen von Flinx schildert uns der Autor den Kampf gegen die Bedrohung.

Vorliegender Roman ist, nach einer Aufholjagd, was die deutschsprachige Publikation der Pip und Flinx Abenteuer anbelangt, endlich einmal wieder ein Abenteuer ohne den jungen Mann und seinen fliegenden Minidrachen. Der Waschzettel verspricht darüber hinaus spannende Lesestunden, deutet er doch an, dass Foster das präsentieren wird, was er am besten kann - die Darstellung einer auch in Einzelheiten überzeugend erdachten und portraitierten Alienwelt voller Exotik und dem berühmt-berüchtigten Sense-of-Wonder.

Die Ausgangslage ist dem Foster-Fan dabei bekannt. Thranx und Humanoide arbeiten zusammen bei der Erforschung der Galaxie. Und wirklich, die erste Hälfte des Buches hält für seine Leser genau das bereit, was sich der Freund spannender Weltraumabenteuer abseits der Military-SF erhofft. Mit leichter Hand gelingt es Foster einmal mehr, den Leser in eine fremde Welt zu entführen. Mit scheinbar unerschöpflicher Phantasie präsentiert er uns Wesen, gleich ob der Flora oder Fauna zugehörig, die in ihrer Fremdheit faszinierend und gleichzeitig überzeugend wirken. Wäre er doch auf diesem Weg weitergegangen, er hätte seinem Leser einmal mehr ein tolles Werk angeboten.

Leider aber entschied er sich dafür, der Geschichte nicht nur einen, sondern gleich zwei weitere - unnötige - Plots hinzuzufügen. Da ist zum einen der Mord zu nennen, der eigentlich nicht nur unnötig, sondern auch zusammenhanglos wirkt. Mühsam und konstruiert wird ein Motiv aufgebaut, nur um am Ende die Wissenschaftler auf den Planeten stranden zu lassen. Das wäre auch einfacher und damit überzeugender gegangen.

Danach wird die Verbindung zu der interstellaren Bedrohung installiert und dem Leser, aber auch nur demjenigen, der die entsprechenden Flinx-Romane kennt, ein wenig der Mund wässrig gemacht, auf das, was der Autor für die letzten Romane seines großen Epos in Petto hat.

Wie schon gesagt, der Roman liest sich wahrlich nicht schlecht, allerdings hat der Autor zu viele, zudem überflüssige Sub-Plots eingebaut, und sich selbst so einen Bärendienst erwiesen.

Quofum

Alan Dean Foster, Bastei-Lübbe

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