Osiris Ritual

  • Piper
  • Erschienen: Januar 2012
  • 1
Osiris Ritual
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Carsten Kuhr
70°1001

Phantastik-Couch Rezension vonMär 2012

Die Geheimagenten ihre Majestät und der Fluch der Mumie

Der Dienst an der Krone verlangt Sir Maurice Newbury und seiner ebenso charmanten wie cleveren Kollegin Veronica Hobbes einmal mehr alles ab. Kein Wunder, dass Newbury, nachdem sein Laudanum-Genuss ruchbar geworden ist, nunmehr in finsteren Opiumhöhlen den Drachen reitet.

Wir schreiben das Jahr 1902. Zeppeline fahren majestätisch über den Himmel, künstliche Butler kredenzen auf Soirees den aus Frankreich importierten Champagner, während Expeditionsleiter wie der angesehene Ägyptologe Lord Winthrop ihre Abendgesellschaften mit dem Auswickeln echter ägyptischer Mumien eine besondere Note zu verleihen trachten.

Dass der angesehene Lord am nächsten Tag mit aufgeschlitzter Kehle seinen marmornen Fußboden vollblutet, ruft Sir Newbury auf den Plan. Während er zusammen mit einem findigen Reporter der Times versucht, dem Rätsel auf die Spur zu kommen, ermittelt Veronica Hobbes auf eigene Faust in Sachen Verschwinden junger Damen rund um die englische Hauptstadt. Die Spur führt sie zu einem Varieteemagier, der merkwürdigerweise auch ein Faible für das alte Ägypten und dessen dunkle Geheimnisse hat. Sind die beiden Fälle gar miteinander verbunden?

Ein wenig geruhsamer geht es zu

Vorgang auf zum zweiten Auftritt eines der merkwürdigsten Ermittler-Duos der phantastischen Literatur. Steampunk und eine Detektivgeschichte - geht das überhaupt zusammen?

Bereits im ersten Band der Newbury & Hobbs-Abenteuer stellte sich die Frage und wurde damals eindeutig positiv beschieden.

Nun also mixt Mann seinem victorianischen London mit dampfbetriebenen Karossen und Luftschiffen das geheimnisvolle Flair altägyptischer Mythen bei. Es geht einmal mehr um das Buch der Toten, um Pharaonen, ihre Magier und die Sucht nach ewigem Leben. Dabei vergisst der Autor nicht, erneut Lokalkolorit in Form der Besuche Newburys in den Opiumhöhlen einzustreuen, konzentriert sich aber im Wesentlichen auf seine beiden lange Zeit parallel laufenden Handlungsstränge.

Auffällig dabei, dass dieses Mal der Steampunk-Anteil deutlich geringer ausfällt als im Auftaktband. Im Alltag eingesetzte Maschinen werden erwähnt, ganz zu Anfang tauchen auch noch roboterähnliche Diener auf, ansonsten aber konzentriert sich die Handlung auf die Auflösung der Mysterien. Dabei erfahren wir mehr über Newburys geheimen Dienst für der Krone, werden Hintergründe des Geheimdienstes ihrer königlichen Majestät beleuchtet.

Gegenüber dem ersten Band aber bietet sich der Roman ein wenig behäbiger an. Die Action kommt erst im lang gezogenen Finale richtig in Fahrt, bis dahin ist mehr Mitdenken und Rätsellösen angesagt.

Insofern eher etwas für Fans von Sherlock und Co als von Matt Reilly, wobei Erstere sehr gut bedient werden.

(Carsten Kuhr, März 2012)

Osiris Ritual

George Mann, Piper

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