Hard to Kill

  • Heyne
  • Erschienen: Januar 2012
  • 1
Hard to Kill
Hard to Kill
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Carsten Kuhr
79°1001

Phantastik-Couch Rezension vonSep 2012

Der Schmuggler und die Bestien - die Havarie der Virago

Als Raumfahrer, noch dazu als gefeierter Schmuggler hat man ein tolles Leben, sollte man zumindest meinen. Die Credits drängen sich einem förmlich auf, dazu kommen die willigen Damen, die sich von dem Nimbus der Verruchtheit anziehen lassen. Dabei sieht die Wirklichkeit ein wenig anders aus. Aragon, seines Zeichens nicht nur Captain der Virago, sondern auch Ex-Justifier, hat Probleme, letztere groß geschrieben. Um seine Raten bei diverse Kredithaien, die aber auch so gar keinen Spaß verstehen, bezahlen zu können, muss er Risiken eingehen, die nicht mehr kalkulierbar sind.

Da kommt es gerade recht, dass er dem Orden zunächst unbemerkt eine Ampulle mit Wunder-Naniten entwenden kann. Versteckt in seiner Kabine hat er endlich einmal das große Los gezogen - denkt er. Doch wehe, wenn es einem zu gut geht, zumal sein Schiff noch blinde Passagiere transportiert, die ihr eigenes Süppchen mit ihrem früheren Freund Aragon am kochen haben. Ein Geruch von Meuterei, von Überfall liegt in der Luft, doch dann stürzt die Virago über einem unbekannten Planeten ab, und plötzlich sind alle Pläne nur mehr Makulatur.

Der Planet beherbergt Leben, Leben der gefährlichen Art, Jäger, die einmal aufgeweckt, ihr Opfer hartnäckig verfolgen und sich weder von Kugeln noch von Laserschüssen wirklich aufhalten lassen ...

Tempo, Action und Charaktere

Maike Hallmann beweist mit vorliegendem Buch, dass sie packend und spannend fabulieren kann. Mit viel Dramatik und noch mehr Tempo brennt sie ein wahres Actionfeuerwerk ab, das insbesondere auch auf die Besonderheiten der geklonten Tier-Menschen, die als Justifiers ihr Brot fristen, eingeht.

Geschickt stellt sie uns einen urwüchsigen Planeten vor, der ihr als Bühne für die Handlung dient. Neben den Jägern, die mich ein wenig an riesenhafte Versionen der Geschöpfe aus Alien erinnerten, sind es die Schicksale der Handelnden, die den Leser besonders gefangen nehmen. Hier zeigt sie uns Charaktere auf, die interessant sind, die vielfältig und lebensecht beschrieben werden und die uns mit ihren Sorgen, Ängsten und Hoffnungen rühren.

Sie geht dabei inhaltlich nachvollziehbar und glaubwürdig auf gruppen-dynamische Prozesse ein, hinterfüttert ihre Gestalten mit einer glaubwürdigen Historie, die deren Verhalten erst nachvollziehbar und stimmig macht. Dabei legt sie viel Wert auf Gefühle. Neid, Hass, Mitleid und Zuneigung, Liebe und Treue - all dies fließt in den Roman ein, und versieht diesen mit einer Tiefe, die für ein SF-Action-Spektakel selten ist.

Dazu gesellt sich ein sehr angenehm zu lesender Stil, ein stringent durchgezogener Handlungsbogen und markante Gestalten, die diesen Roman zu einem der bislang besten der Justifier-Reihe macht.

(Carsten Kuhr, September 2012)

Hard to Kill

Maike Hallmann, Heyne

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